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Prozesseinheiten

Die heutige Arbeitswelt verlangt von den Kaufleuten ein verstärktes prozessorientiertes und bereichsübergreifendes Denken und Handeln. Deshalb wird bei der Ausbildung in den Betrieben darauf geachtet, dass sich die Lehrlinge nicht mit Einzeltätigkeiten beschäftigen, sondern sich mit ganzen Arbeitsabläufen sowie vernetzten Teilschritten auseinander setzen. Betriebliche Abläufe müssen erkannt, verstanden und festgehalten werden können. Dazu gehören insbesondere Selbstständigkeit, analytisches Vorgehen, Präsentationstechnik und vernetztes Denken.
 
Mit den Prozesseinheiten wurde ein Instrument geschaffen, welches erlaubt die Präsentationstechniken und das analytisches Vorgehen der Lehrlinge zu prüfen. In jedem der drei Lehrjahre durchläuft der Auszubildende diese Prüfung in Form einer obligatorischen Prozesseinheit.
 
Realisation einer Prozesseinheit
Der Lehrling erhält von seinem Lehrbetrieb einen schriftlichen Auftrag mit dem das Thema, den konkreten Aufgaben und dem Lernjournal. Der Auszubildende setzt sich intensiv und selbständig mit diesem Auftrag auseinander. Bei jeder Prozesseinheit muss der Lehrling einen betrieblichen Ablauf in der Form eines Flussdiagramms darstellen. Prozesseinheiten sind sehr komplexe und zeitaufwendige Arbeiten, die einen Zeitaufwand von 5 bis 20 Stunden beanspruchen. Nachdem der Lehrling seine Dokumentation über das verlangte Thema verfasst hat, gibt er diese seinem Lehrmeister zur Beurteilung ab. Der Lehrmeister bewertet die Prozesseinheit nach den festgelegten Beurteilungskriterien und entscheidet in welchem Mass die Prozesseinheit verstanden und beherrscht werden. Der Lehrling erhält für seine schriftliche Dokumentation eine Note. Im überbetrieblichen Kurs muss dann die Arbeit präsentiert werden und Präsentation wird von Experten benotet. Die Teilnoten der schriftlichen Arbeit und der Präsentation ergeben dann die Gesamtnote der Prozesseinheit, welche dann zur Lehrabschlussprüfung zählt.
 
Parallel zur Prozesseinheit führen die Lernenden ein Lernjournal. Sie notieren darin ihre Erfahrungen, ihre positiven wie auch negativen Erlebnisse und lassen ihre Denkschritte und Erlebnisse nochmals Revue passieren. Verbesserungsvorschläge zu ihrem eigenen Verhalten dokumentieren sie ebenfalls. Aus den gewonnenen Erkenntnissen ziehen sie die Konsequenzen für ihr zukünftiges Handeln.
 
Weiterführende Links
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